HISTORISCHE BILDER: Ich versichere, dass die von mir gezeigten zeitgeschichtlichen und militärhistorischen Bilder aus der Zeit von 1900 bis 1945 nur zu Zwecken der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger und verfassungsfeindlicher Bestrebungen, der wissenschaftlichen und kunsthistorischen Forschung, der Aufklärung oder Berichterstattung über die Vorgänge des Zeitgeschehens oder der militärhistorischen und uniformkundlichen Forschung im Sinne der §§ 86 und 86a StGB gezeigt werden.
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Als Carte de Visite (Visitenkarte oder Visitenkarton) bezeichnet man eine Fotografie, die auf einen Karton, meist im Visitenkartenformat, aufgezogen wurde. Ab etwa 1860 wurde die Carte de Visite sehr populär und trug wesentlich zur Verbreitung der Fotografie bei. Nach 1915 ist sie nur noch sehr selten anzutreffen. Diese Visitenkarten wurden in großer Zahl hergestellt, an Verwandte und Bekannte verschickt und in Alben gesammelt. Im Zusammenhang mit der Heilgymnastik sind sie sehr selten zu finden.
Der erste "Hilfslappen" und die Kryotherapie
Friedrich von Esmarch (1823 - 1908) war ein sehr bedeutender Militärchirurg in Deutschland. Hier zeige ich eine seiner Erfindungen: ein Notfall"Dreieck", das seine Anwendung im Deutsch-Französischen Krieg fand. Es ermöglichte den Sanitätern/Soldaten eine schnelle Versorgung von Verwundeten.
Für die Geschichte der Physiotherapie sind jedoch seine Studien über die Anwendung von Eis (Kryotherapie) in der Rehabilitation und in der Chirurgie (Kryoanästhesie) von Bedeutung.
Die Verbindung zur heutigen Physiotherapie ist über August Bier, Johann Lubinus, Rudolf Klapp und andere Lichtgestalten der damaligen Physiotherapie, Heilgymnastik und Krankengymnastik gegeben.
Ich will das hier nicht weiter ausführen, weil sonst alle einschlafen.
Der Verlauf der Kryotherapie – Kurze Zusammenfassung
Tobias Langohr 2018
Der Einsatz des „Gymnastikstabes“ in der Physiotherapie ist heute nicht mehr sehr aufregend - da der „Stab“ nicht mehr wirklich richtig und kreativ eingesetzt wird - das haben die Physiotherapeuten den Sporttrainern (Gym, Fitness) in Form des „Mobility Stick“ leider überlassen.
Es lohnt sich, Bücher (Turnen, Gymnastik, Militärgymnastik, Tanz) aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert auszugraben und nach Übungen zu suchen. Vor allem für die Bewegungserweiterung der Wirbelsäule und des Schultergelenks erweist sich dieses „Gerät“ als eine sehr nützliche und anregende Säule in der Bewegungstherapie.
Ich zeige hier einen Ausschnitt aus einem FWU-Film, der 1966 als Lehrmaterial in Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln unter der Leitung der Sportpädagogin Liselott Diem (1906 - 1992) und Renate Schlotzmethner entstanden ist. (Bitte nicht hinhören - Die Meinung ist aus DER Zeit).
Also, bitte den Stab zurück in die Physiotherapie bringen!
Widerstandsgymnastik mit Bändern ist eine alte Trainingsmethode, bei der die Muskeln auch mit elastischen Bändern belastet werden. Um 1900 verbreitete sich das "Autogymnast" in Deutschland.
Heute gibt es diese Bänder in verschiedenen Varianten. Dem Düsseldorfer Masseur und Physiotherapeuten Erich Deuser (1910 - 1993) ist es zu verdanken, dass die elastischen Bänder (Deuser-Bänder) in den 1970er Jahren wieder in Mode kamen. Erich Deuser ist einer der Begründer der deutschen Sportphysiotherapie.
1865 Die Medico-Mechanische-Therapie "Das Zandern"
Text in Bearbeitung Stand: März 2016
Neben den Fortschritten in der Chirurgie profitierten auch die konservative Orthopädie sowie die Orthopädietechnik erheblich. Gleichzeitig gewann die Heilgymnastik an Bedeutung, insbesondere die schwedische Heilgymnastik und die "medicomechanische Therapie nach Zander".
Die medicomechanische Therapie wurde von dem schwedischen Arzt und Heilgymnasten Jonas Gustaf Vilhelm Zander (1835 – 1920) entwickelt und etabliert. Diese Methode bildet die Grundlage der modernen apparategestützten Trainingstherapie.
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gründete G. Zander im Jahr 1865 sein erstes Zanderinstitut. Viele deutsche Ärzte reisten nach Schweden, um sich in dieser innovativen Behandlungsform ausbilden zu lassen, darunter J. H. Lubinus aus Kiel und W. Smitt aus Dresden.
Ab 1877 wurden die benötigten Apparate für diese Therapieform industriell hergestellt.
Manuelle heilgymnastische Übungen wurden auf Maschinen übertragen, um dosierte Muskelübungen zur Genesung von Organen, Muskeln oder Gelenken zu ermöglichen.
1893 gründete Dr. Arthur Bertling in Aachen eine "Medico-mechanische Zander Anstalt" mit 550m² Fläche und 73 Geräten. Behandelt wurden „Circulationskrankheiten, Atem-, Verdauungs- und Bewegungsstörungen, (Bleichsucht, Fettsucht) und nervöse Krankheiten“.
Für die Geschichte der Mechanotherapie ist das Buch von Dr. G. Gabriel aus dem Jahr 1926 empfehlenswert.
… „Die manuelle Gymnastik besitzt nun manche Schattenseiten, zu deren Beseitigung schon in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts Versuche angestellt wurden. Die beste Lösung gefunden zu haben, ist das große Verdienst des Schweden Dr. Gustav Zander; dass sie ihm gelang, lag an folgendem: Zunächst daran, dass er aus eigener Erfahrung die Mängel der manuellen Gymnastik eindrucksvoll erkannte, die gegeben sind in der Fehlbarkeit des Patienten und des Widerstandsgebers. Dann aber verstand er, die physiologischen und die physikalischen Gesetze des menschlichen Körpers genau beobachtend, einen maschinellen Ersatz für Widerstandsgeber zu schaffen, der diesen Gesetzen entsprechend gebaut war und ihrem Ablauf entsprechend arbeitet.“ …
Zander entwickelte ein System mit 76 Apparaten, die in vier Gruppen unterteilt waren: aktive Bewegungen, passive Bewegungen, Balancierbewegungen und orthopädische sowie Messapparate. Ein Beispiel ist der „Zanderapparat F2“, auch „Trabapparat“ genannt, der den Körper wie beim Reiten mit 180 Schwingungen pro Minute erschütterte, um die Verdauung anzuregen.
Mit der Einführung dieser Geräte in Europa und Nordamerika legte Zander wichtige Grundlagen für die moderne Physiotherapie und Sportmedizin.
In Freiburg gab es den Zandersaal der Orthopädischen Abteilung der Universität. Später wurden diese Geräte durch Kohlrauschs Krankengymnastikschülerinnen verdrängt. Ein weiteres Zander-Institut befand sich in Bad Nauheim.
Die medicomechanische Therapie erlebte ihre Blütezeit etwa von 1870 bis zum Ersten Weltkrieg.
Das Training an den Geräten, bekannt als Zandern, galt als anspruchsvoll und wurde in zahlreichen Kurorten angeboten. Dieses Training war kostenintensiv. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden allein in Deutschland jährlich etwa 100.000 Patienten in 79 Zanderinstituten behandelt. Zusätzlich wurde eine wahrscheinlich deutlich größere Anzahl von Patienten in anderen medicomechanischen Instituten mit Geräten anderer Hersteller wie Herz aus Österreich, Krukenbergschen Apparaten sowie Hessing’schen Apparaten versorgt.
Der Erste Weltkrieg stellte mit 4,25 Millionen Verletzten neue Anforderungen an die Behandlungskonzepte. Zandergeräte wurden zunächst in der Trainingstherapie verwendet, es bestand jedoch ein steigender Bedarf an einfacheren Geräten. Kosten-Nutzen-Überlegungen traten in den Vordergrund, und es wurden vereinfachte Gerätesysteme unter dem Begriff „Kriegsmechanotherapie“ entwickelt.
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Nachfrage nach Mechanotherapie-Geräten ab. Die Methode wurde allmählich verdrängt, da die Kosten hoch waren und die Erfolge nicht ausreichend dokumentiert wurden. Zudem entstanden neue Gymnastikkonzepte wie das Klappsches Kriechen sowie Veränderungen im Zeitgeist (Lebensreform, Freikörper-Kultur, ästhetische Gymnastik, Ausdruckstanz), an die sich die Mechanotherapie schwer anpassen konnte. Viele Geräteparcours wurden ins Ausland verkauft. So gibt es heute noch in Brasilien und Russland neben einer modernen Einrichtung ein lebendiges Institut für medicomechanische Geräte, das besichtigt und genutzt werden kann.
Kopfschmerz heilender Aal - die Fabel
Bilderbeschreibung: Die drei Bilder (rechts) zeigen typische Frisuren und Kleidungsstile der 70er Jahre sowie das Neuroton 626 von Siemens. Die Firma Siemens verbreitete mit ihren einzigartigen Geräten die Elektrotherapie in Deutschland und weltweit.
Die Elektrotherapie ist eine sehr alte physikalische Anwendungsform in der Physiotherapie. Schon die alten Griechen sollen Zitteraale zu diesem Zweck eingesetzt haben. Die genaue Funktionsweise dieser Methode ist unklar, aber es gibt historische Hinweise darauf, dass sie zur Linderung von Kopfschmerzen eingesetzt wurde. Im 18. Jahrhundert untersuchten die alten Italiener die Reizbarkeit der Muskeln durch Elektroschocks und führten zahlreiche Experimente durch, darunter Galvani und Volta.
Der Franzose Duchenne trug wesentlich zur Weiterentwicklung der Elektrotherapie und ihrer Einführung in die Rehabilitation bei. Zwischen 1850 und 1990 wurde diese Therapiemethode intensiv genutzt.
Die Elektrotherapie ermöglicht die Erzeugung von Impulsen, die Informationen entlang der Nervenbahnen vom Gehirn bis zu den Zehen und zurück übertragen. Außerdem können durch positive oder negative Ströme Medikamente durch die Haut transportiert werden. Dies sind nur einige der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Elektrotherapie.
Leider wird die Elektrotherapie in Deutschland von den Krankenkassen nur unzureichend finanziert, was dem Berufsstand der Therapeuten erheblich schadet. Dafür tragen wir Therapeuten auch eine Mitverantwortung.
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